everyday is like sunday

Dienstag, 28. Mai 2013

dienstagsmaler

Sonntag, 26. Mai 2013

hundertvierundvierzig

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Dienstag, 21. Mai 2013

handschriftenlesesaal


Sie saß hinter dieser Tür, an der man klingeln musste, um rein zu kommen. So, als ob sie dort schon immer und für immer sitzen würde. Eigentlich war sie vor allem der Pullover, den sie trug, braun und schafwollig. Sie wirkte, als könnte sie sich kaum auf den dünnen Beinen halten, die in einer schwarzen Strumpfhose steckten, wie Streichhölzer in Schuhen. Sie humpelte durch die Regale, reichte Besuchern Bücher. Deren Zerflattertheit sprang auf sie über. Wie einem Disneyfilm aus den 80ern entsprungen, sie hätte diese böse Frauenfigur gespielt, die sich irgendwann als gut erwies. Mit ihrem alten Gesicht, krauses braungraues Filzhaar, fast wie der Pullover, Zähne! Irgendwann verschwand sie durch eine Hintertür.

Sonntag, 19. Mai 2013

hundertdreiundvierzig

Samstag, 18. Mai 2013

zwei mal samstag



Sonntag, 12. Mai 2013

hundertzweiundvierzig





Donnerstag, 9. Mai 2013

weinwandern























Sonntag, 5. Mai 2013

Donnerstag, 2. Mai 2013

Sein lassen

Vor der Ruine eines Frühstückstischs saß ich neulich, schaute der Butter beim Weichwerden zu und verfolgte die unsichtbaren Linien, die sich durch Straßen zogen, während ich Kuchen transportierte, für Menschen, die ich mag. Auf Tellern mit Alufolie drüber, in Kuchentüten mit Pappböden, in Stoffbeuteln und Tupperdosen, auf dem Gepäckträger, auf dem Beifahrersitz, Kühltaschen waren nicht dabei, weil ich lauwarmen, durchgezogenen Kuchen lieber mag und davon ausgehe, dass andere das auch tun. Angetroffen habe ich die anderen nicht immer, was dazu führte, dass ich Tupperdosen und Kuchenpakete vor Türen und auf Treppenabsätzen abstellte, mit kurzen Notizen und der vagen Hoffnung, dass sich nicht die Nachbarskatze darüber her macht, ehe der Freund nach Haus kommt. Nicht nur echten Kuchen trug ich durch die Gegend, auch Stoffkuchen, und gestrickte Kuchen und imaginäre Kuchen, die ich in meinen Händen hielt, Schaufelhänden. 
Kuchen aufheben ist das Dümmste, was man machen kann. Der ungegessene Kuchen setzt erst Trockenränder an, und verschimmelt dann im eigenen Kühlschrank oder auf befreundeten Treppenabsätzen. Er lacht einen aus, und dann steht man da. 
Dabei hätte er doch am Sonntagnachmittag so gut geschmeckt. 
Ich köpfte ein Ei und traute mich nicht den Tisch abzuräumen; die Familie könnte nach Haus kommen, hungrig.