everyday is like sunday

Donnerstag, 19. April 2012

fensterplatz

wenn man gerade in der neuen stadt angekommen ist, wie ein goldfisch in der tüte, und sich noch nicht ins große wasser raus traut, dann gibt es orte, die leben retten: cafés um die ecke. 
ich setze mich ins fenster, beobachte vorbeigehende menschen und freue mich, dass die besitzerin weiß, was ich trinke: "du bist die kleine latte macchiato."
draußen fährt zum dritten mal eine gruppe skateboardjungs die straße runter, am nebentisch teilt sich ein paar die tageszeitung (nicht das mittagessen), er trinkt den kaffee schwarz, wirtschaft, sie hat milchschaum auf der nase, liest den literaturteil. die frühlingssonne wärmt heute auch noch um halb fünf. 
die caféfrau bringt mir ein dampfendes glas latte macchiato, ein stück blaubeerkuchen und stellt eine tulpe auf den tisch. "für dich." ich rühre zucker in den kaffee, trinke schaum ab.

ins wasser springen ist leichter, wenn man vorher eine weile am beckenrand sitzt und den anderen beim schwimmen zusieht. 


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