everyday is like sunday

Donnerstag, 14. Juli 2011

baumeln

damit menschen nicht vergessen, was sie brauchen, schreiben sie dinge, die sie brauchen auf listen, die sie to-do-listen nennen. butter, eier, milch, brot, briefumschläge, aspirin. manche menschen haben mehrere listen, weil sie entweder so viel zu tun haben, dass eine nicht mehr reicht, oder aber, weil sie eine verloren und also eine neue schrieben, dann die alte wieder gefunden und aber trotzdem die neue fortgeführt haben, auf der nicht mehr dinge, sondern orte stehen, vielleicht weil orte nicht so schnell verloren gehen.
reinigung, apotheke, friedhof, spargelstand, flughafen.
ich schreibe gerne listen, denen ich am ende ergänzend verben hinzufüge, die ich mir in hektischen zeiten vor augen führen will, zum beispiel: klar kommen. die worte auf den meist orangefarbenen zetteln sind gemischt und nicht nach arten sortiert, obwohl das doch oft den vorgang des nacheinander-abarbeitens erleichtern würde. blumen, ziegenkäse, expedit, bibliothek, parkausweis, post, beutel, fantastic mr. fox, (bad), kolumne, patrick tsai, beine baumeln.
es gibt wohl keine tätigkeit, die schöner ist, als listen abzuhaken, respektive, die worte darauf durchzustreichen. vorausgesetzt man hat den punkt erledigt, vorausgesetzt man weiß noch, was der punkt überhaupt bedeutete.

auf patrick tsais website hellopatpat.com entdeckte ich die wunderbare baumel-fotografie. es scheint, als ob die quer gestreiften menschen darauf nichts, aber auch gar nichts von zu erledigenden dingen wissen wollen, auch nicht von abgabeterminen, diesen termiten. andererseits weiß der betrachter nicht, was die beiden baumelnden schon alles schafften, bevor sie sich dem rumhängen verschrieben. vielleicht waren mittagsschlaf oder tree-hug ja der letzte punkt auf ihrer liste. 

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